Oliver Krischer, NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (mi.) mit (v.li.) Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte, Präsident Andreas Rother und den Vize-Präsidenten Andreas Deimann und Andreas Knappstein. Oliver Krischer, NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (mi.) mit (v.li.) Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte, Präsident Andreas Rother und den Vize-Präsidenten Andreas Deimann und Andreas Knappstein. Becker/IHK Arnsberg

NRW-Zustandsbericht: Netz der Landesstraßen in Hellweg-Sauerland besonders reparaturbedürftig

Die Landesstraßen L 685 Arnsberg - Sundern, L 617 Hallenberg - Medebach und L 670 Welver-Dinker – Soest sind die schlechtesten Landesstraßen in der Region Hellweg-Sauerland. Diese zweifelhafte Auszeichnung überreichte IHK-Präsident Andreas Rother schon vor einigen Wochen an NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer bei einem Ortstermin in Schmallenberg. Der gestern (02.11.) von Krischer vorgestellte Landesstraßen-Zustandsbericht bestätigt nun schwarz auf weiß die kontinuierliche Vernachlässigung dieser Straßenkategorie.

Das Netz der Landesstraßen in NRW ist demnach unverändert in einem schlechten Zustand. 36 % dieser Straßen erhalten landesweit die Note mangelhaft, weitere 22 % werden als reparaturbedürftig eingestuft. „Wir werden nun verstärkt sanieren“, kündigte Verkehrsminister Oliver Krischer bei der Vorstellung des NRW-Landesstraßen-Zustandsberichtes 2021 an. In der heimischen Region fällt die Bewertung dabei nicht überraschend noch etwas schlechter aus. Knapp 62 % des Landesstraßennetzes ist hier in einem schlechten Zustand, 2 %-Punkte schlechter als 4 Jahre zuvor. Durchschnittlich bekommt das gesamte Netz im Bezirk die Niederlassung Sauerland-Hochstift des Landesbetriebes Straßen.NRW die Note 3,5. Dies liegt exakt auf der Schwelle zum sogenannten Warnwert, der den Reparaturbedarf einer Straße unterstellt.

„Die jetzt ermittelten Werte zeigen, dass wir mit unserer regelmäßigen Kür der schlechtesten Landesstraße richtig liegen und die Probleme konsequent beim Namen nennen“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte den Zustandsbericht. Die Landesstraßen seien angesichts des eher weitmaschigen Bundesstraßennetzes nun einmal die „Startrampen der Weltmarktführer“ am Hellweg und im Sauerland. Folglich müsse deutlich mehr Wert auf den Unterhalt dieser Straßen gelegt werden, zumal Verschleiß und Unterhaltungsaufwand gerade in der topografisch anspruchsvollen Mittelgebirgslandschaft überdurchschnittlich hoch seien.

Nolte konstatiert, dass das Land in den zurückliegenden Jahren seine Investitionen deutlich ausgeweitet habe. Es seien einige Streckenabschnitte mit besonders schlechtem Zustand saniert worden. Die erhöhten Investitionen hätten den Substanzverzehr zwar verlangsamt, aber eben nicht aufgehalten.

Exemplarisch für dieses Dilemma sollten nun die L 670 im Kreis Soest sowie die L 685 und die L 617 im Hochsauerlandkreis stehen, die der IHK-Verkehrsausschuss aus einer langen Liste sanierungsbedürftiger Straßen ausgewählt hat. Als Lichtblick, den sie auch als Resultat ihrer kontinuierlichen Hervorhebung der schlechtesten Landesstraßen in der Vergangenheit wertet, stellt die IHK fest: Die L 685 wird gerade sowohl beim Ortsausgang Arnsberg als auch am Ortseingang Sundern saniert. Die L 673 zwischen Wickede und Waltringen, die der IHK-Verkehrsausschuss ebenfalls in den Blick der schlechtesten Landesstraßen genommen hatte, ist im Sommer frisch saniert geworden.