Wie der RadeXpressweg Arnsberg die Stadtteile näher zusammenrückt

Wie der RadeXpressweg Arnsberg die Stadtteile näher zusammenrückt

Nov. 4, 2025 | News

Der RadeXpressweg Arnsberg (RXA) ist ein zentrales Infrastrukturprojekt, das Arnsbergs polyzentrische Stadtstruktur entlang der Ruhr neu verknüpfen soll. Arnsberg erstreckt sich über eine Längsausdehnung von fast 25 Kilometern und umfasst mehrere, teils weit voneinander entfernte Zentren – etwa Voßwinkel, Neheim, Hüsten und Alt-Arnsberg. Diese liegen wie Perlen an der Ruhrkette, verbunden durch Straßen, aber bislang nur unzureichend durch komfortable und sichere Radwege. Hinzu kommt, dass die topografischen Höhenunterschiede zwischen den Stadtteilen für Radfahrende oft eine Herausforderung darstellen. Der RXA soll genau hier ansetzen: Im vergleichsweise flachen Ruhrtal entsteht eine leistungsfähige, direkte und alltagstaugliche Radverbindung, die das tägliche Pendeln zwischen den Stadtteilen erleichtert und damit die Idee einer „kurzstreckigen Stadt“ entlang der Ruhr Wirklichkeit werden lässt.

Die Notwendigkeit dieses Radweges ergibt sich aus mehreren Faktoren. Zum einen ist Arnsberg eine Stadt mit hoher räumlicher Ausdehnung und vielen Quell- und Zielverkehren innerhalb des Stadtgebiets. Wer heute etwa von Neheim nach Hüsten oder von Voßwinkel nach Neheim fährt, ist oft auf das Auto angewiesen, da bestehende Radwege meist touristisch geprägt oder zu schmal und unübersichtlich sind. Der bekannte RuhrtalRadweg ist zwar ein Aushängeschild des Radtourismus, erfüllt jedoch kaum die Anforderungen des schnellen und sicheren Alltagsradverkehrs, auch aufgrund von Nutzungskonflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern. Der RXA soll diese Lücke schließen und eine Route schaffen, die sich durch Breite, Direktheit und gute Oberflächenqualität auszeichnet. Damit wird Radfahren im Alltag attraktiver – nicht nur aus Freizeitinteresse, sondern als echte Alternative zum Auto. So trägt das Projekt auch zur Erreichung der Klimaziele der Stadt und zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs bei.

Die geplante Strecke des RXA verläuft überwiegend auf der südlichen Ruhrseite und verbindet die Stadtteile Voßwinkel, Neheim und Hüsten miteinander. In späteren Ausbaustufen soll die Route bis in die Innenstadt von Alt-Arnsberg führen. Dabei wird auf bereits bestehende Wegeabschnitte zurückgegriffen, die ausgebaut und durch neue Trassen ergänzt werden. Ziel ist eine weitgehend unterbrechungsfreie Verbindung mit moderaten Steigungen, klarer Linienführung und – wo erforderlich – Beleuchtung und sichere Querungsmöglichkeiten. Einzelne Bauabschnitte werden Schritt für Schritt realisiert, um möglichst früh nutzbare Teilstrecken zu schaffen, die später zu einer durchgängigen Radvorrangroute zusammenwachsen. Nahe dem Bahnhof Neheim-Hüsten zeigt sich besonders anschaulich, wie technische Planung und Naturraumgestaltung Hand in Hand gehen: Der Baumbach erhielt ein neues Bett, sodass auf seiner früheren Trasse der Radweg entstehen konnte. Der RXA steht sinnbildlich für ein neues Verständnis urbaner Mobilität in polyzentrischen Städten. Arnsberg zeigt damit, dass moderne Verkehrspolitik nicht allein in Großstädten stattfinden muss. Mit dem RadeXpressweg entsteht eine Infrastruktur, die das Alltagsleben erleichtert, die Stadtteile stärker miteinander verknüpft und gleichzeitig einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Lebensqualität leistet. Der RXA wird damit zum Rückgrat des Radverkehrs in Arnsberg – ein verbindendes Band entlang der Ruhr, das die Stadt auf umweltfreundliche Weise zusammenführt.

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