Am 4. Oktober besucht Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder Lüdenscheid, um den Baufortschritt der Rahmedetalbrücke in Augenschein zu nehmen. Zu diesem Anlass erinnert der Verkehrsverband Westfalen e.V. an die hervorgehobene Bedeutung der „Königin der Autobahnen“ und fordert ein weiteres energisches Handeln des Bundes.
„Als betroffener Unternehmer aus Hagen bedeutet eine Teilfreigabe in einigen Monaten auch für mein Unternehmen eine Entlastung. Ich freue mich, dass der Bund seine Prognose für die Bauzeit einhält. Aus Sicht des Verkehrsverbandes Westfalen e.V. gibt es dennoch keinen Anlass zum Durchatmen. Wir erwarten, dass der neue Bundesverkehrsminister keine halben Sachen macht und sein Engagement nicht auf nur eine der 59 A 45- Brücken reduziert“, fordert Marc Simon als Vorstandsvorsitzender des Verkehrsverbandes Westfalen e.V.. Der Verkehrsverband Westfalen reagiert damit auf die Nachricht, dass der notwendige Ausbau auf der A 45 aus finanziellen Gründen gestoppt wird. „Dabei werben wir seit fast 20 Jahren dafür, die Ertüchtigung der A 45 als Gesamtaufgabe aus Brückenneubau und Fahrbahnerweiterung zu betrachten. Das starre Planungsrecht darf den Synergieeffekten durch ein integriertes Vorgehen nicht im Wege stehen.“
Seit der Sperrung der Rahmedetalbrücke ist jedes Jahr ein wirtschaftlicher Schaden von rund 360 Mio. Euro entstanden. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat vor wenigen Wochen seine eigene Prognose aus dem Jahr 2022 noch einmal überprüft. „Unsere damalige Prognose war sehr konservativ gerechnet, sodass wir einen Gesamtschaden von mindestens 1,4. Mrd. Euro bis zum heutigen Tag bestätigen können“, erläutert Hanno Kempermann, Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH. Die Abhängigkeit der gesamten Region von der A 45 ist außergewöhnlich hoch und erklärt die überproportional hohen volkswirtschaftlichen Schäden“, erläutert Kempermann. „Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist eine integrierte Planung von Brücken, Autobahnkreuzen und Fahrbahnen auf der A 45 ein sinnvoller
Ansatz, um den Wirtschaftsregionen entlang der Trasse weitere Schäden in Milliardenhöhe zu ersparen“, unterstützt Kempermann die Forderung.
„An allen Ecken und Enden des Verbandsbezirkes bleiben Projekte seit Jahrzehnten in der Planungsphase stecken. Die Erfahrungen mit der Rahmedetalbrücke wecken Hoffnung und Ungeduld in der Wirtschaft. Das Beispiel zeigt, dass es möglich ist, große Projekte in wenigen Jahren zu realisieren.“, bilanziert der Vorsitzende Marc Simon.