„Gemeinsam was bewegen“ – Die RLG gestaltet die Antriebswende im Nahverkehr IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland

„Gemeinsam was bewegen“ – Die RLG gestaltet die Antriebswende im Nahverkehr

Die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG), ein Tochterunternehmen der WVG-Gruppe, steht mitten in einem ambitionierten Umbauprozess: Die Verkehrswende im ÖPNV soll durch die Einführung batterieelektrischer Busse Realität werden. Auf der Sitzung des IHK-Ausschusses für Verkehr und Mobilität am 30. April 2025 stellte RLG-Geschäftsführer Steffen Schuldt die Fortschritte und Pläne des Unternehmens vor.

Klares Votum für E-Mobilität: Komplexe Umbauten an Betriebshöfen über 30 neue Busse

Nach eingehender Prüfung aller Optionen entschied sich die RLG bewusst gegen Wasserstoff- und für batteriebetriebene Busse. Die Wahl fiel auf den Mercedes eCitaro – ein Modell, das bereits in mehreren Städten erfolgreich im Einsatz ist. Bis Ende 2025 sollen insgesamt 21 batteriebetriebene Solobusse sowie sechs Gelenkbusse auf die Straßen in den Kreisen Hochsauerland (HSK) und Soest kommen.

Ein weiteres Flottenpaket ist bereits für 2026 vorgesehen: sechs E-Gelenkbusse für den Kreis Soest, zwei für den HSK sowie drei zusätzliche E-Solobusse. Damit leistet die RLG einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Umsetzung der Mobilitätsstrategie des Landes NRW.

Die Umstellung auf Elektromobilität beschränkt sich nicht auf die Beschaffung neuer Fahrzeuge – sie erfordert auch eine umfassende Modernisierung der Betriebshöfe. In Arnsberg, Soest und Brilon laufen parallel verschiedene Bau- und Genehmigungsmaßnahmen. Besonders weit fortgeschritten ist der Umbau in Soest: Dort wurden bereits Trafostationen und eine neue 15-kV-Stromleitung installiert. Vier Pantografen-Ladestationen, die ein einfaches Aufladen der Busse ermöglichen, sind bereits in Betrieb.

Der Standort Soest ist darüber hinaus Teil einer umfassenden energetischen Sanierung: Dachflächen, Verwaltungstrakte und Werkstatteinrichtungen sollen modernisiert werden. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen auf rund 1,7 Millionen Euro – mit einer langfristigen Perspektive von bis zu 40 Jahren.

Eine der zentralen Herausforderungen batterieelektrischer Busse ist die Reichweite. Die RLG begegnet dieser mit dem Aufbau sogenannter Zwischenladestationen – etwa am Schulzentrum Recke. Dank moderner Pantografentechnik können Busse unterwegs aufgeladen werden, ohne zurück in den Betriebshof zu müssen. Das erhöht die Flexibilität und Einsatzfähigkeit erheblich.

Während die Ladeinfrastruktur weiterhin mit bis zu 90 % aus Landesmitteln gefördert wird, wurde die direkte Busförderung inzwischen eingestellt. Als Kompensation soll die ÖPNV-Pauschale erhöht werden. Die RLG setzt dennoch auf eine gesicherte Finanzierung: Für 2026 stehen erneut Fördermittel über den Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) in Aussicht.

„Klimaschutz bei jeder Fahrt“

Begleitet wird die Antriebswende durch eine Kampagne mit dem Slogan „Gemeinsam was bewegen – Klimaschutz bei jeder Fahrt!“. Damit will die RLG auch nach außen sichtbar machen, dass nachhaltige Mobilität längst auf der Straße angekommen ist. Die Einführung der Elektrobusse soll nicht nur CO₂-Emissionen senken, sondern auch die Lebensqualität in den Städten durch leiseren und sauberen Nahverkehr erhöhen.

Die RLG geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie die Antriebswende im ländlich geprägten Raum gelingen kann. Mit klarem Fahrplan, technischer Expertise und politischer Unterstützung nimmt das Unternehmen eine Vorreiterrolle ein – und macht deutlich: Die Zukunft des ÖPNV fährt elektrisch.