Industriegebiet oder Industriemuseum - Dortmunds Hafenchef will Neubau der Schwieringhauser Brücke wie geplant vorantreiben

Die Dortmunder Hafen AG sieht die dringend gebotene Ertüchtigung des Dortmund-Ems-Kanals auf Dortmunder Stadtgebiet durch den Denkmalschutz bedroht. So soll die Schwieringhauser Brücke Nr. 7 ohne Anhörung der 160 Hafenunternehmen und der Dortmunder Hafen AG von der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund in die Denkmalliste eingetragen werden. „Das ist ein unerhörter Vorgang, der völlig unverhältnismäßig ist und den wir so nicht hinnehmen werden. Die Brücke sollte eigentlich ausgetauscht werden, so dass ein mehrlagiger Transport von Containern an dieser Stelle künftig problemlos möglich ist“, sagt Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG.

Bei der Brücke handelt es sich um eine Stahlträgerbrücke, die 1951 als Nachfolgerin einer im Zweiten Weltkrieg gesprengten Stahlfachwerkbrücke aus dem Jahr 1934 errichtet wurde. Sie verbindet die beiden Dortmunder Ortsteile Mengede und Schwieringhausen. Der Zustand der Brücke ist laut Informationen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Meiderich als gerade noch ausreichend zu bezeichnen. Die Bundesbehörde wollte daher noch in diesem Sommer Vorbereitungen zum Neubau der Brücke veranlassen. „Der Ersatz der Schwieringhauser Brücke wurde mit Planfeststellungsbeschluss vom 19.04.2006 planfestgestellt. Wir setzen daher auch weiterhin auf einen Neubau der Brücke, die dann die notwendige Durchfahrtshöhe und Stützweite für die Wasserstraßenklasse Vb aufweist“, unterstreicht Uwe Büscher und verweist darauf, dass die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Wasserstraße in Zukunft immer wichtiger werden wird. Dass das Vorhaben zur Unterdenkmalschutzstellung der Schwieringhauser Brücke ausgerechnet in der für den Hafen schwierigen Phase von Schleusensperrungen angestoßen wird, gibt Uwe Büscher zu denken. „Es scheint, als ob hier der Versuch unternommen werden soll, ein Industriegebiet mit mehr als 5.000 Beschäftigten und volkswirtschaftlichen Beiträgen für die gesamte Region zum Industriemuseum zu machen“, so der Hafenchef. In seinem Einsatz für eine leistungsfähige Wasserstraßeninfrastruktur setzt Uwe Büscher nun auf anstehende Gespräche zwischen dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich und der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund.