Das Straßennetz bleibt das Rückgrat für den Personen- und Güterverkehr. 70% des Güterverkehrs und 80% des Personenverkehrs werden über die Straßen abgewickelt. Dafür steht im Verbandsgebiet eine tief gestaffelte Straßeninfrastruktur aus Autobahnen, Bundesstraßen, Landesstraßen, Kreis- und Gemeindestraßen zur Verfügung.
Im Fokus des überregionalen Verkehrs stehen die Autobahnen. Die Region ist über die Autobahnen A1 als Nord-Süd-Achse und A2 bzw. A4 als Ost-West-Achse gut mit dem europäischen Fernstraßennetz verbunden. Am Kamener Kreuz begegnen sich diese beiden wichtigen Magistralen. Sie werden durch die Autobahnen A44 (Dortmund – Kassel) und A45 (Dortmund – Frankfurt; Anbindung an den gesamten süddeutschen Raum) ergänzt. Weitere wichtige Verbindungen bilden zudem die A 40 in Richtung Westen sowie die Teile der A46 als West-Ost-Verbindung des Sauerlandes
Der Verkehrsverband Westfalen hat sich in mehreren Studien aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Fernstraßennetz befasst. Die Studie „Mobilitätskonzept Straße“ aus 2009 befasst sich mit Möglichkeiten der Finanzierung. Die Studie „Landesstraßen – Eine vernachlässigte Straßenkategorie“ untersucht die Folgen mangelnder Unterhaltung. Die Studie „A 45 – Der Intakt droht“ ist ein Impuls für vielfältige regionale Aktivitäten geworden wie eine Unternehmerinitiative oder ein Kooperationsnetzwerk. Hier findet man aktuelle Informationen zum Ausbau.
Das Straßennetz muss sich an die sich quantitativ und qualitativ den unterschiedlichen Herausforderungen anpassen. Das Verbandsgebiet ist dabei ein Nukleus der vielfältigen Herausforderungen. Im westfälischen Ruhrgebiet im Bereich Dortmund und Bochum sind außergewöhnlich hohe Verkehrsmengen in den täglichen Pendelverkehren zu bewältigen. Das Sauer- und Siegerland ist eine attraktive Freizeitregion, die an Wochenenden mit einer hohen Spitzenbelastung der Infrastruktur verzeichnet.
Zudem sind diese Regionen topografisch anspruchsvoll bei der Bewältigung baulicher Herausforderungen.
In einer wirtschaftsstarken Region wie dem Verbandsgebiet ist ein überproportional hoher Wirtschaftsverkehr durch ein- und auspendelnde Personen sowie Gütertransporte festzustellen. Die wichtigste Herausforderung des Straßennetzes für die Wirtschaft
ist derzeit die Bewältigung des Güterverkehrs, der durch die Ablastung von Brücken stark eingeschränkt ist. Das Verbandsgebiet verzeichnet ein hohes Schwerverkehrsaufkommen auf den Autobahnen. Einen Beleg dafür liefert beispielsweise die Liste der Autobahnabschnitte mit dem höchsten Schwerverkehrsaufkommen. Unter den 15 Autobahnabschnitten mit dem höchsten Schwerlastaufkommen in NRW ist das Verbandsgebiet 5 Mal vertreten. Dies sind beispielsweise die A 1 zwischen Schwerte und Dortmund/Unna mit durchschnittlich 17.600 Lkw/Tag, die A 2 zwischen Bönen und Kamen mit 13.920 Lkw/ Tag oder die A 45 zwischen Lüdenscheid und Hagen mit 12.130 Lkw/Tag.
Weitere Informationen zum Straßennetz und dessen zur Nutzung bieten auch der ADAC Westfalen mit der Geschäftsstelle in Dortmund der Verband für Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. mit der Geschäftsstelle in Münster sowie der Landesbetrieb Straßen NRW mit Sitz in Gelsenkirchen.