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„Gemeinsam was bewegen“ – Die RLG gestaltet die Antriebswende im Nahverkehr
Die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG), ein Tochterunternehmen der WVG-Gruppe, steht mitten in einem ambitionierten Umbauprozess: Die Verkehrswende im ÖPNV soll durch die Einführung batterieelektrischer Busse Realität werden. Auf der Sitzung des IHK-Ausschusses für Verkehr und Mobilität am 30. April 2025 stellte RLG-Geschäftsführer Steffen Schuldt die Fortschritte und Pläne des Unternehmens vor.
Klares Votum für E-Mobilität: Komplexe Umbauten an Betriebshöfen über 30 neue Busse
Nach eingehender Prüfung aller Optionen entschied sich die RLG bewusst gegen Wasserstoff- und für batteriebetriebene Busse. Die Wahl fiel auf den Mercedes eCitaro – ein Modell, das bereits in mehreren Städten erfolgreich im Einsatz ist. Bis Ende 2025 sollen insgesamt 21 batteriebetriebene Solobusse sowie sechs Gelenkbusse auf die Straßen in den Kreisen Hochsauerland (HSK) und Soest kommen.
Ein weiteres Flottenpaket ist bereits für 2026 vorgesehen: sechs E-Gelenkbusse für den Kreis Soest, zwei für den HSK sowie drei zusätzliche E-Solobusse. Damit leistet die RLG einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Umsetzung der Mobilitätsstrategie des Landes NRW.
Die Umstellung auf Elektromobilität beschränkt sich nicht auf die Beschaffung neuer Fahrzeuge – sie erfordert auch eine umfassende Modernisierung der Betriebshöfe. In Arnsberg, Soest und Brilon laufen parallel verschiedene Bau- und Genehmigungsmaßnahmen. Besonders weit fortgeschritten ist der Umbau in Soest: Dort wurden bereits Trafostationen und eine neue 15-kV-Stromleitung installiert. Vier Pantografen-Ladestationen, die ein einfaches Aufladen der Busse ermöglichen, sind bereits in Betrieb.
Der Standort Soest ist darüber hinaus Teil einer umfassenden energetischen Sanierung: Dachflächen, Verwaltungstrakte und Werkstatteinrichtungen sollen modernisiert werden. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen auf rund 1,7 Millionen Euro – mit einer langfristigen Perspektive von bis zu 40 Jahren.
Eine der zentralen Herausforderungen batterieelektrischer Busse ist die Reichweite. Die RLG begegnet dieser mit dem Aufbau sogenannter Zwischenladestationen – etwa am Schulzentrum Recke. Dank moderner Pantografentechnik können Busse unterwegs aufgeladen werden, ohne zurück in den Betriebshof zu müssen. Das erhöht die Flexibilität und Einsatzfähigkeit erheblich.
Während die Ladeinfrastruktur weiterhin mit bis zu 90 % aus Landesmitteln gefördert wird, wurde die direkte Busförderung inzwischen eingestellt. Als Kompensation soll die ÖPNV-Pauschale erhöht werden. Die RLG setzt dennoch auf eine gesicherte Finanzierung: Für 2026 stehen erneut Fördermittel über den Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) in Aussicht.
„Klimaschutz bei jeder Fahrt“
Begleitet wird die Antriebswende durch eine Kampagne mit dem Slogan „Gemeinsam was bewegen – Klimaschutz bei jeder Fahrt!“. Damit will die RLG auch nach außen sichtbar machen, dass nachhaltige Mobilität längst auf der Straße angekommen ist. Die Einführung der Elektrobusse soll nicht nur CO₂-Emissionen senken, sondern auch die Lebensqualität in den Städten durch leiseren und sauberen Nahverkehr erhöhen.
Die RLG geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie die Antriebswende im ländlich geprägten Raum gelingen kann. Mit klarem Fahrplan, technischer Expertise und politischer Unterstützung nimmt das Unternehmen eine Vorreiterrolle ein – und macht deutlich: Die Zukunft des ÖPNV fährt elektrisch.
Zweigleisiger Ausbau der Siegstrecke gefordert: Breites Bündnis aus Wirtschaft und Politik appelliert an Bahn-Vorstand
Seit 80 Jahren verläuft der Bahnverkehr zwischen Siegen und Köln (Siegstrecke) auf zwei kleinen Abschnitten nur eingleisig. Dies führt zu dauerhaften Verzögerungen im Personennahverkehr und zu erheblichen Engpässen im Güterverkehr. Gemeinsam drängen jetzt Wirtschaft, Gewerkschaften, Landräte, Verkehrsverbände und Eisenbahnverkehrsunternehmen den Betreiber, die DB InfraGO AG, die durchgängige Zweigleisigkeit nunmehr endlich umzusetzen. Hintergrund: Die Deutsche Bahn hat angekündigt, die Strecke ab Dezember 2026 zu sanieren und hierfür die Bahnverbindung zwischen Siegen und Troisdorf für ein halbes Jahr vollständig zu sperren. Hierdurch werden gravierende Auswirkungen für Pendler und Reisende, aber auch für den Wirtschaftsverkehr erwartet.
„Aus unserer Sicht bieten die geplante Sanierungsmaßnahme und die ohnehin vorgesehene Vollsperrung der Trasse die einmalige Chance, die auf Weltkriegsschäden zurückgehenden Einschränkungen in der Leistungsfähigkeit der Bahnstrecke endlich zu beheben“, erklären die Vertreter aus der Region in dem Schreiben an DB-Vorstand Dr. Richard Lutz. Sollte dies planerisch nicht möglich sein, appellieren die Unterzeichner dafür, die Ausführung der Generalsanierung der Siegstrecke so lange zu verschieben, bis die Herstellung der Zweigleisigkeit zusammen mit der Sanierung als gesamthafte Maßnahme ausgeführt werden kann. Sollte die Sanierung so lange nicht aufschiebbar sein, müsse unverzüglich mit den Planungen begonnen werden, damit die Zweigleisigkeit unmittelbar im Anschluss der Sanierung unter weitgehender Vermeidung nennenswerter Streckensperrungen ausgeführt werden könne.
Politisch beschlossen ist der zweigleisige Ausbau schon lange. Das Vorhaben ist seit Jahren im „Vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans 2020 enthalten – aus gutem Grund: Der Ausbau der Siegstrecke ist – in Verbindung mit dem planerisch begonnenen Ausbau der Ruhr-Sieg-Strecke – die am schnellsten und effizientesten umzusetzende Entlastungsmaßnahme für den seit vielen Jahren überlasteten Mittelrheinkorridor.
„Neben den Belangen der zahlreichen Pendler und Unternehmer sehen wir durch diese Frage nicht zuletzt auch die Glaubwürdigkeit der DB InfraGO und der politischen Entscheidungsträger berührt“, erklären die Absender des Schreibens. Prognosen sähen für die kommenden Jahre einen beträchtlichen Zuwachs im Güterverkehr voraus, für den Kapazitätsausweitungen unvermeidlich würden. Mit dem vergleichsweise überschaubaren Aufwand für den zweigleisigen Ausbau der Siegstrecke würde eine durchgreifende Entlastung erzielt, die zudem die Resilienz des Schienenverkehrsnetzes stärke.
Hinzu kommt: Bundestag und Bundesrat haben ein Sondervermögen mit eigener Kreditermächtigung für Investitionen in Infrastruktur und die Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 in Höhe von 500 Mrd. € auf den Weg gebracht. Davon hat die DB InfraGO bereits einen Eigenbedarf in Höhe von 150 Mrd. € für die Durchführung der Generalsanierung hinterlegt. „Auch vor diesem Hintergrund halten wir es für schlichtweg nicht vermittelbar, wenn der vordringlich zweigleisige Ausbau der Siegstrecke nunmehr ausgespart und nicht umgesetzt würde“, betonen die Vertreter der Region.
Zu den Unterzeichnern gehören neben den Industrie- und Handelskammern Köln, Bonn/Rhein-Sieg, Koblenz und Siegen die Landräte der Kreise Siegen-Wittgenstein, Olpe und Altenkirchen, der DGB (Region Südwestfalen), die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein, der Arbeitgeberverband für den Kreis Olpe, die IG Metall Olpe, die IG Metall Siegen, ver.di Südwestfalen, die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd sowie die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, die Hessische Landesbahn, der Zweckverband SPNV RLP Nord und die KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein.
SIHK: Sonderprogramm für Südwestfalens Straßen schnell umsetzen
Viktor Haase, Staatsekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, und Dr. Petra Beckefeld, technische Direktorin von
Straßen.NRW, stellten am heutigen Freitag (11. April) in der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) den bisherigen Fortschritt der Erhaltungsmaßnahmen des Sonderprogramms „Straßeninfrastruktur Südwestfalen“ vor.
„Dass die Landesregierung Südwestfalen mit einem eigenen Sonderprogramm in den Fokus nimmt, ist richtig und notwendig. Mit über 470 Kilometern besonders belasteter Bundes- und Landesstraßen ist unsere Region von den Auswirkungen der A45-Sperrung über die Maße belastet. Steigende Transportkosten, verzögerte Lieferketten, die erschwerte Suche nach neuen Fachkräften sind die Folgen. Wir müssen alle möglichen Beschleunigungspotentiale nutzen und die Koordination von Baustellen weiter stärken“, sagte Dr. Ralf Geruschkat, SIHK-Hauptgeschäftsführer, beim Forum Straßen in Südwestfalen.
Das erstmals im vergangenen Herbst von Straßen.NRW in der SIHK vorgestellte Maßnahmenpaket war für den Wirtschaftsstandort Märkisches Südwestfalen eine gute und wichtige Nachricht.
„Jetzt kommt es auf eine offene und transparente Kommunikation der Maßnahmen an. Die Informationsweitergabe sollte regelmäßig und niedrigschwellig gestalten werden, etwa über digitale Plattformen oder regelmäßige Updates. Aus Sicht der Wirtschaft brauchen wir aber auch deutlich mehr Schwung in der Baustellenkoordination. Es müssen sich mehr Kommunen am Portal TIC-Kommunal des Landes Nordrhein-Westfalen beteiligen. Das Sonderprogramm ist der passende Rahmen und Anlass, Südwestfalen als Modellregion für eine abgestimmte und verlässliche Baustellenkoordination aufzubauen“, so Geruschkat mit Blick auf die Umsetzung der Maßnahmen.
Logistikids 2025 - Ideenwettbewerb 2025
Die Idee
Wir können alles kaufen – immer und an fast jedem Ort. Im Supermarkt ist das Obst immer frisch, und das per Mausklick bestellte Buch landet am nächsten Tag in unserem Briefkasten. All das ist für unsere Kinder selbstverständlich. Was jedoch alles dazugehört, damit Waren in den Handel oder direkt zu den Verbrauchern gelangen, ist selten bekannt. Die Organisation dieses Warenflusses nennt man Logistik – und die läuft meist unbemerkt im Hintergrund. Logistik ist weit mehr als der Lkw auf der Straße. Logistik ist spannend, vielseitig und interessant! Logistik bewegt Dinge, Güter und Menschen und bestimmt unseren Alltag:
Ohne Logistik ist alles nichts.
Doch wie begeistert man Kinder ab 5 Jahren für Logistik? Auf diese Frage geben das Kompetenznetz Logistik.NRW und die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein Westfalen eine kreative Antwort:
LogistiKids – Kinder erklären die Logistikwelt!
Mit diesem zum 13. Mal ausgelobten Ideenwettbewerb lernen Mädchen und Jungen im Vorschul- und Grundschulalter auf unterhaltsame und spielerische Weise die Welt der Logistik kennen.
Mitarbeiter als Botschafter
Botschafter unseres Wettbewerbs sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der vielen Logistik-Unternehmen aus NRW: Sie sind aufgerufen, die Schulen und Kindergärten ihrer Kinder bei der Teilnahme am Ideenwettbewerb LogistiKids aktiv zu unterstützen!
Wer kann mitmachen & was gibt es zu gewinnen?
- Vorschulkinder aus Kitas und Kindergärten im Alter von 5–6 Jahren
- Grundschulkinder im Alter von 6–11 Jahren
Die Gruppen sollten aus mindestens fünf Kindern bestehen. Es können gern auch klassenübergreifende Projekte, z.B. aus der Ganztagsbetreuung, eingereicht werden. Die kreativsten und innovativsten Vorschläge werden abschließend von einer Expertenjury aus Unternehmensvertretern ausgewählt und prämiert.
Zu gewinnen gibt es:
1. Platz 1.000 EUR
2. Platz 700 EUR
3. Platz 500 EUR
4. Platz Sonderpreis Die Sonderpreise werden in diesem Jahr von der Plattform Bargelink.com und der babymarkt.de GmbH gestiftet. Dabei handelt es sich um hochwertige Spiel und Lernsets. Die Preisverleihung findet im Januar 2026 statt.
Anmeldungen für Schulen und Kitas
Durch den Wettbewerb erfahren die Kinder die positiven Seiten der Logistik. Auf diese Weise wird Interesse an einer der wachstumsstärksten Branchen unseres Standorts geweckt. Kindergartengruppen und Grundschulen können sich ab sofort per Mail bei Maike Lehmann (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) für den Ideenwettbewerb anmelden. Nach Eingang der Anmeldung werden weiteres Informationsmaterial sowie die Wettbewerbsunterlagen per Post zugesandt. Beiträge können bis zum 03. November 2025 eingereicht werden.
Die Fragen
Bei den zu bearbeitenden Fragen wird zwischen Vorschulgruppen und Grundschulgruppen unterschieden.
- Kindergärten/KITAs: Wie kommt die Kiwi zu uns nach Hause?“ (Lebensmittellogistik)
- Grundschulen: „Heute im Onlineshop bestellt, morgen da! Wie funktioniert das?“ (E-Commerce)
Bei der Beantwortung der Fragen sind der Phantasie der Kinder keine Grenzen gesetzt: malen, basteln, filmen, bauen ... alles ist erlaubt!
Die Gewinner der letzten Jahre:
In den vergangenen Jahren haben Schul- und Kindergartengruppen aus ganz NRW tolle Projekte für den Wettbewerb eingereicht. Die Projekte der Preisträger gibt‘s in einem Film hier zu bewundern.
Ansprechpartner
Maike Lehmann
Kompetenznetz
Logistik.NRW
Mallinckrodtstraße 320
44147 Dortmund
Tel: 0173 1980-453
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Peter Abelmann
Kompetenznetz
Logistik.NRW
Mallinckrodtstraße 320
44147 Dortmund
Tel: 0231 5417-193
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Jubiläum des Verkehrsverbandes Westfalen e.V. mit einem 6,3-Millionen-Euro-Geschenk
Auf der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Verkehrsverbands Westfalen e. V. am 12. November erhält die Stadt Hamm einen Förderbescheid zum Bau eines „Multi-Hub“.
Die Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene braucht mehr Unterstützung. Darin sind sich die 80 Gäste des Verkehrsverbands Westfalen e. V. einig. Ein stärkeres Bekenntnis für dieses Anliegens hätte Oliver Krischer wohl kaum geben können: So zückte der nordrhein-westfälische Minister für Umwelt und Verkehr einen Förderbescheid in Höhe von exakt 6.289.535 Euro und 57 Cent. Damit soll der Umbau des einstmals größten Rangierbahnhofs Europas zu einem modernen Güterdreh -und Umschlagspunkt unterstützt werden. Das war ganz nach dem Geschmack des Vorstandsvorsitzenden des Verkehrsverbandes Westfalen, Marc Simon: „Auch bei einem Jubiläum muss der Blick nach vorne gerichtet bleiben und es passt zu uns, auch auf unserer Jubiläumsfeier fachliche Impulse zu geben.“
Westfalen profitiert vom Deutschlandtakt
Das Fazit des Beratungsunternehmen SMA Deutschland GmbH ist grundsätzlich positiv für diese Region. Die Planungen des Deutschlandtaktes ermöglichen sowohl für den Personen- als auch den Güterverkehr in Westfalen eine deutlich höhere Verbindungsqualität. Der SMA-Experte Philipp Schröder benennt einige zentrale Maßnahmen, darunter der Ausbau des Bahnknotens Hamm, eine Teilelektrifizierung im Sauerland und vor allem die Ruhr-Sieg-Strecke. Dr. Christian Gruß, Vorstand der Bahn-Tochter DB InfraGO AG und unter anderem zuständig für Fahrpläne und Kapazitätsmanagement, blickte durchaus selbstkritisch auf den Umgang mit dem Güterverkehr in den vergangenen Jahrzehnten. Verladestellen und Überholgleise seien dem Rotstift zum Opfer gefallen.
Bevor man an den Ausbau denken könne, müsse zunächst der Bestand auf Vordermann gebracht werden, so Gruß. „Wir müssen einfach unsere Infrastruktur wieder fit machen und durch das Tal der vielen Baustellen kommen“, sagte Krischer. Mit der Erfahrung des Verkehrsverbandes Westfalen über mehrere Jahrzehnte mahnte Geschäftsführer Stefan Peltzer allerdings an, dass die Verbesserung der Mobilität nur zu erreichen sei, wenn man sich nicht mit der Bestandspflege zufrieden gebe. Glücklicherweise muss zusätzlicher Schienengüterverkehr in dieser Region nicht erst jahreslang auf einen Netzausbau warten. Zu diesem Ergebnis das Gutachten des Verkehrsverbandes.
Qualität und Kosten bremsen den Umstieg
Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass aktuell Qualitätsprobleme und die Kosten den Wechsel auf die Schiene bremsen. Eine Lösung für die Kostensituation bezeichnete der Verbandsvorsitzende als kurzfristig und dringend erforderlich. Dies unterstrich auch Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH. „Wir brauchen ein neues Trassenpreismodell, sonst geht dem Schienengüterverkehr die Konkurrenzfähigkeit vollständig verloren!“ Dr. Gruß mahnte zur Eile in den politischen Beschlüssen, weil sonst die Trassenpreise für 2026 noch einmal deutlich steigen könnten.
Verkehrspolitischer Schrittmacher mahnt zur Beschleunigung
Mit einem Zieljahr 2040 für das Schienennetz in NRW könne man sich nicht zufrieden geben. Das sei weder für Unternehmer noch für Bürger eine ernst zu nehmende Perspektive. Die Vereinfachung von Planungen bietet Beschleunigungspotenzial. Solche Möglichkeiten dürften nicht wie eine „heiße Kartoffel“ zwischen Bund, Land und Kommunen weiter gereicht werden. Vor allem müssten nach den Vorstellungen des Verkehrsverbandes Westfalen Zwischenergebnisse klarer kommuniziert werden.
Sowohl der Oberbürgermeister als auch der Verkehrsminister lobten die klaren und stets sachlichen Empfehlungen. „Bewaffnet“ mit Studien habe der Verband sich als „Schrittmacher“ aus unserer Region für die Verkehrspolitik in NRW bewiesen. Verkehrsminister Krischer schätzt nach eigener Aussage vor allem die Bündelung unterschiedlicher Interessen und bedauerte sogar, dass es eine solche Einrichtung nicht auch in anderen Landesteilen gebe.
Kritik an DB Cargo: Wirtschaft und Gewerkschaften befürchten Folgen für den Wirtschaftsstandort
Ein breiter Zusammenschluss von Vertretern der regionalen Wirtschaft und Gewerkschaften in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe übt deutliche Kritik an der DB Cargo. In einem gemeinsamen Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Dr. Richard Lutz, und die Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG, Dr. Evelyn Nikutta, weisen sie auf die drastischen Folgen für den gesamten Wirtschaftsraum hin, sollten im Verlauf von Umstrukturierungsprozessen bei der Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn bestehende Verträge gekündigt und Gleisanschlüsse aufgegeben werden. „Wir können nicht erkennen, dass damit jetzt oder perspektivisch Beiträge zur Erreichung der umwelt- und verkehrspolitischen Zielsetzungen geleistet werden“, heißt es in dem Schreiben, zu dessen Absendern die DGB Kreisverbände Siegen-Wittgenstein und Olpe, die IHK Siegen, die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein, der Arbeitgeberverband für den Kreis Olpe, die IG Metall Siegen, die IG Metall Olpe, ver.di Südwestfalen und die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd gehören.
Gemeinsam heben sie hervor, dass viele Unternehmen angesichts der gesperrten A45 die Chance in der Krise erkannt und Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert hätten. Dabei würden trotz der ohnehin bestehenden infrastrukturellen Beeinträchtigungen auf der Ruhr-Sieg-Strecke Güterverkehre in erheblichem Ausmaß über das Streckennetz der DB abgewickelt. Wo sich Betriebe in dieser Weise engagiert hätten und jetzt über die unvorhersehbare Aufkündigung von Verträgen wundern müssten, drohe jedoch nachhaltig Vertrauen in die Verlässlichkeit der DB Cargo verloren zu gehen. Selbiges gelte für den Verkehrsträger Schiene insgesamt. „Im Interesse einer erfolgreichen Verkehrswende müsste es stattdessen Ziel sein, dieses Vertrauen zu entwickeln“, betonen die Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertreter.
Beispielhaft spiegelt das Schreiben die Erfahrungen einiger namhafter großer Industrieunternehmen aus der Region wider. Dabei wird deutlich: Die Liste von Beschwerden an der Bahn-Tochter ist lang und reicht von fehlender Zuverlässigkeit und Planbarkeit der Transporte über tagelange Verzögerungen bis zu plötzlichen „Stillsetzungen“ von Zügen, die zu unkalkulierbaren Unterbrechungen bei ganzen Lieferketten führten. Teilweise ergeben sich demnach auch kritische Situationen für Produktionsabläufe. Nicht nur die unmittelbar betroffenen Betriebe litten unter der Situation, sondern ganze Wertschöpfungsketten. „Nach der Autobahnsperrung droht der heimische Wirtschaftsraum ein weiteres Mal, in Gänze von der Außenwelt abgeschnitten zu werden.“
Sollte es „gezwungenermaßen“ zur Rückverlagerung bestehender Schienenverkehre auf die Straße kommen, wären die Folgen erheblich. Einzelne Betriebe kündigten bereits an, dass hierdurch das Straßenverkehrsaufkommen um etliche tausend Lkw im Jahre steigen würde. Hierdurch käme es nicht nur zu einem deutlichen Anstieg der CO2-Belastungen, sondern auch zu einer empfindlichen Schwächung der Wettbewerbssituation von Unternehmen.
Sowohl an die DB als auch an die DB Cargo richten die Vertreter der Wirtschaft und der Gewerkschaften in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe den Appell, „die beschriebenen Missstände abzustellen, von der Kündigung bestehender Verträge zum jetzigen Zeitpunkt abzusehen und die Versorgungssicherheit der Industrieunternehmen sicherzustellen. Damit würde nicht nur im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Wirtschafstraumes gehandelt, sondern auch für die Zukunftsfähigkeit des schienengebundenen Güterverkehrs generell.“
Bildnachweis: KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH
Schlaglöcher reparieren, bevor sie entstehen – mit künstlicher Intelligenz zu besseren Straßen
Seit einem Jahr arbeiten die Stadt Herne und die HOCHTIEF-Tochter EDGITAL GmbH in einer Innovationspartnerschaft zusammen an neuen digitalen Werkzeugen für die kommunale Straßenerhaltung. Die Projektidee geht auf eine Studie des Verkehrsverbandes Westfalen aus dem Jahre 2019 zurück. Am Freitag, 21. Juni 2024, haben der Verkehrsverband und die Stadt Herne im Herner Rathaus einen Projektbeirat gegründet, um bereits während der Projektlaufzeit eine Rückkoppelung mit anderen Kommunen, der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Verwaltung zu ermöglichen.
„Schlaglöcher reparieren, noch bevor sie entstehen“, damit haben die Moderatoren des Projektbeirates, Stefan Peltzer, Geschäftsführer des Verkehrsverbandes Westfalen e.V. und Fachbereichsleiter der Stadt Herne Thorsten Rupp ein hohes Ziel formuliert. „Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass unser Ziel eine zuverlässige Zustandsprognose für das Straßennetz ist. Wenn man rechtzeitig eingreift, reichen oft kleine Maßnahmen, um die Straßen viel länger in einem guten Zustand zu halten.“
Zukunftsprognose auf Basis eine Big Data-Analyse
In Herne sind drei Entsorgungsfahrzeuge jeweils mit einer Kamera, einer GPS-Antenne und einem Mini-Computer ausgestattet. Die anonymisierten Kamerabilder werden an eine KI übermittelt, die bereits gelernt hat, Schäden wie Netzrisse oder offene Fugen auf dem Asphalt zu erkennen und zu bewerten. Mit Hilfe der KI soll die Entwicklung des Lebenszyklus analysiert werden, um die Planung erforderlicher Erhaltungsmaßnahmen zu erleichtern. Externe Parameter wie Wettereinflüsse, Tausalzeintrag und Verkehrsbelastung werden dafür ebenfalls einbezogen. Am Ende soll die Software Empfehlungen für einen optimalen Eingriffszeitpunkt abgeben, damit die Lebensdauer einer Straße kosteneffizient verlängert werden kann.
Projektpartnerschaft bereits eine Innovation
Anstelle eines konservativen Werkvertrages für die Bereitstellung einer Software betreten beide Partner Neuland mit einer sog. Innovationspartnerschaft. „In der Wirtschaft ist es üblich, nur das gemeinsame Ziel und den Rahmen zu definieren. Aber innerhalb der engen Grenzen eines öffentlichen Förderprojektes ist das Vorgehen bundesweit noch die absolute Ausnahme“, erläuterte Franziska Müller, Geschäftsführerin der EDGITAL GmbH. „Mit der Innovationspartnerschaft zwischen der Stadt Herne und der EDGITAL GmbH bringen wir kommunales Expertenwissen und unternehmerische Innovation zusammen. Für uns als Kommune ist es wichtig, sichere und hochwertige Straßen bereitzustellen und dabei wird uns die Künstliche Intelligenz in naher Zukunft helfen“, fügte Dr. Frank Dudda hinzu.
Wirtschaft profitiert spürbar
Mit Hilfe der Digitalisierung können Kommunen den bürokratischen Aufwand für die Erhaltung ihrer Straßen deutlich reduzieren. Die KI schlägt Maßnahmen vor, um das Straßenvermögen optimal zu erhalten. Dieses Vorgehen spart Zeit, Geld und trotzdem wird die Qualität unserer Straßen steigen. Davon werden auch die Bürger und die Wirtschaft spürbar profitieren. Straßenschäden werden schneller erkannt und analysiert. Die Beseitigung hängt dann zwar immer noch von der ausreichenden Finanzierung der Maßnahmen ab. Aber auch hier möchte der Beirat Vorschläge erarbeiten, um durch die hohe Qualität der KI-gestützten Maßnahmenvorschläge den Zugang zu Fördermitteln zu erleichtern.
Umfrage: Schienengüterverkehr stärken
Worum es geht: Die sog. Mobilitätswende ist auf ein leistungsfähiges Schienennetz angewiesen. Das gilt sowohl für den Personen- als auch den Güterverkehr. Wir möchten aufzeigen, mit welchen Verbesserungen der Infrastruktur in den nächsten Jahren zu rechnen ist, um Ihnen eine Orientierung zu geben. Mit dem Unternehmen SMA Deutschland haben wir einen kompetenten Partner für die Durchführung gefunden. Wir haben aber bereits in der Startphase des Projektes festgestellt, dass der regionale Güterverkehr nur sehr unzureichend in den Planungen des Bundes und des Landes berücksichtigt wird. Aus diesem Grund möchten wir für unseren westfälischen Verbandsbezirk konkrete Empfehlungen geben, wo die bisherigen Planungen nicht ausreichen, um zusätzlichen Güterverkehr abwickeln zu können. Unser Vorgehen soll modellhaft zeigen, wie auch bundesweit der Güterverkehr besser in der systematischen Bedarfsplanung berücksichtigt werden kann.
Wen wir für die Umfrage suchen: Für die Abschätzung konkreter Gütertransport-Potenziale in unserer Region suchen wir Terminalbetreiber, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Speditionen, Transportunternehmen und vor allem auch Empfänger und Versender von Gütern (Industrie, Großhandel, Logistik). Der Onlinefragebogen ermöglicht eine einfache und schnelle Beantwortung. Für Fragen sind konkrete Ansprechpartner benannt.
Die Rückmeldefrist läuft bis zum 7. Juni.
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Keine Maut-Vergütung auf Leerfahrten
Mit der Erhöhung und Ausweitung der LKW-Maut hat der Gesetzgeber eine neue Rechnung aufgemacht, die am Ende der Verbraucher zahlen soll. Wie realistisch das tatsächlich ist, diskutierten Verlader und Spediteure im IHK-Verkehrsausschuss.
Die zum Jahresende vollzogene Erhöhung der LKW-Maut und deren Ausweitung auf leichte Nutzfahrzeuge ab 01.07.24 führt zu Mehrkosten der Transportwirtschaft von rund 7,6 Mrd. €/Jahr. Hinzu kommen weitere 14,6 Mio. € als „Erfüllungsaufwand“ durch Bürokratie und Vorfinanzierung. So steht es im Gesetzentwurf der Regierung, den der Bundestag im vergan-genen Herbst beschlossen hat. Der größte Teil dieser Mehrbelastung dürfte allerdings kein Problem für die transportierenden Unternehmen sein, wie man der Gesetzesvorlage an anderer Stelle entnehmen kann: „Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Güterkraftver-kehrsunternehmen die Mautmehrkosten weiterreichen“, heißt es dort.
Soweit die Theorie. Doch die Praxis auch vergangener Mautanpassungen zeigt, dass die Weitergabe erhöhter Belastungen über die Transport- und Lieferkette in erster Linie von der jeweiligen Marktlage abhängt. War die in der jüngeren Vergangenheit vor allem durch Laderaumknappheit geprägt, so hat sich die Waagschale durch den konjunkturellen Einbruch eher zugunsten der Verlader geneigt. „Der Fahrleistungsindex der Transportwirtschaft zeigt eindeutig nach unten“, erläuterte Hubertus Gössling, Spediteur und Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Verkehr und Mobilität beim letzten Treffen dieses Gremiums kurz vor dem Start der neuen Mautsätze. In den Rahmenverträgen mit der verladenden Wirtschaft seien zwar oft Preisgleitklauseln für erhöhte Diesel- und Mautkosten enthalten, doch die Akzeptanz der Kunden sei deshalb noch lange kein Selbstläufer. Das bestätigten auch verschiedene Ausschuss-Mitglieder aus der heimischen Industrie. „Wir wissen um die Problemlage bei den Spediteuren“, so die Verlader. Aber auch die Hersteller stünden mit ihren Produkten unter einem großen Kostendruck, weshalb „wir uns genau anschauen, wie die Erhöhung der Frachtraten individuell begründet wird“, vermittelten sie in der Ausschuss-Diskussion. Daher dürfte klar sein, dass die Mehrkosten in den meisten Fällen von beiden Seiten geschultert werden, beeinflusst durch die Anforderungen an die Qualität, die Dauer der Zusammenarbeit sowie vergangene Preisrunden. „Wir müssen den Spediteuren Luft zum Atmen lassen“, wissen die Verlader den Wert der meist langjährigen Zusammenarbeit zu würdigen. Ein wichtiger Kostenblock bleibt dabei allerdings zum Leidwesen der Transportwirtschaft fast immer auf der Strecke: „Die Maut für die unvermeidbaren Leerfahrten zahlt uns niemand“, beklagten die Spediteure. Leerfahrten im Güterverkehr machten zuletzt rund 25 % der Fahrleistung aus.
Foto: Der IHK-Ausschuss für Verkehr und Mobilität traf sich im neuen ALS-Logistikzentrum.
Autohof Olsberg entkrampft LKW-Parkproblem
Seit rund 20 Jahren ist die A 46 vom Werler Kreuz bis Bestwig durchgängig befahrbar. Seither beklagt die regionale Wirtschaft das Fehlen einer Raststätte auf dem rund 45 km langen Abschnitt. Mit einem Autohof in Olsberg scheint jetzt eine Lösung in Sicht.
Es geht vor allem um das Parken und Rasten und damit um die Einhaltung der Pausen- und Ruhezeiten für die LKW- und Busfahrer auf dem Weg zu ihren Be- und Entladestellen im Hochsauerland. Mangels Alternative an der Strecke weichen viele Fahrer auf Parkplätze in der Fläche oder auf Standorte in Gewerbegebieten in der Region aus. Doch dort fehlen Ver- und vor allem Entsorgungsmöglichkeiten mit den bekannten Folgen.
Immer wieder hat es deshalb Versuche gegeben, in direkt an Autobahnabfahrten gelegenen Industriegebieten einen Autohof zu errichten. Das scheiterte – wie im Fall Meschede-Enste - meist am hohen Flächendruck an diesen Standorten. Nachvollziehbar wurde dort heimischen Industriebetrieben der Vorzug vor einer Tank- und Rastanlage gegeben.
Umso erfreulicher sind nun die Planungen für einen neuen Autohof direkt am A 46-Abbringer der B 480 in Olsberg. Auf einer noch landwirtschaftlich extensiv genutzten Fläche will die Raiffeisen Vital eG bauen, erläuterte Projektleiter Ingo Brunert im IHK-Verkehrsaus-schuss. Dort sollen neben einer modernen Tankanlage für Mineralölkraftstoffe und perspektivisch auch Wasserstoff ein Shop sowie Sanitäranlagen für Fahrpersonal entstehen. Neben PKW stehen 38 LKW-Stellplätze zur Verfügung. „Mehr bekommen wir leider aufgrund der zur Verfügung stehenden Fläche nicht unter“, erläuterte Brunert, der auch darauf verwies, dass die zeitliche Realisierung aufgrund notwendiger Planungs- und Genehmigungsverfahren noch offen sei. „Die notwendigen politischen Entscheidungen liegen vor, jetzt müssen die zwangsläufigen Verfahren durchlaufen werden“, ist sich Raiffeisen-Vital der Unterstützung sicher. Die bekräftigte auch der IHK-Verkehrsausschuss. Bereits 2022 hatte die IHK in einer Unternehmens-Blitzumfrage das hohe Interesse der regionalen Wirtschaft an einem Autohof im Raum Olsberg unterstrichen.
NetzwerkForum Schienengüterverkehr.NRW 2024
Die aktuellen Sperrungen der A 42, der A 43 und der A 45 stellen vor allem den Güterverkehr vor immer neue Herausforderungen. Welche Alternativen bieten der Schienengüter- und der kombinierte Verkehr für die heimische Wirtschaft? Kurze Distanzen, kleine Sendungsvolumina und kurzfristige Dispositionen seien nicht kompatibel mit dem Schienengüterverkehr, so zumindest das weitläufige Urteil vieler Logistiker. Aus diesem Grund werfen wir einen gezielten Blick auf Innovationen im Schienengüterverkehr und stellen Ihnen die zukünftigen Möglichkeiten einer neuen Umschlagseinrichtung in Hamm vor. Sie haben die Möglichkeit, sich einen eigenen Überblick auf dem Netzwerkforum zu schaffen.
Gemeinsam mit ihren Partnern lädt die IHK zu Dortmund Sie zum
NetzwerkForum Schienengüterverkehr.NRW 2024
am 07. März 2024 ab 13:00 Uh
in das Innovationszentrum Hamm ein.
Details zum Programm und zur Anmeldung finden Sie im beigefügten Flyer.
„Möglichkeiten vor Ort ausschöpfen“: Runder Tisch der IHK zu Großraum- und Schwertransporten
Siegen/Olpe. Der Schuh drückt beim Thema Schwertransporte an vielen Stellen gleichzeitig. Das zeigte einmal mehr der Runde Tisch „Großraum- und Schwertransporte“ bei der IHK Siegen. Vertreter der Speditionen und der produzierenden Unternehmen waren der Einladung ebenso gefolgt wie die zuständigen Akteure von Straßen.NRW, der Autobahn GmbH, der Erlaubnis- und Genehmigungsbehörden bei den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe sowie des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. (VVWL). „Die Schwertransporte sind in zentralen politischen Fragen längst erfolgskritische Faktoren – bei der Energiewende, beim Wohnungsbau oder bei Erhalt und Neubau der Verkehrsinfrastruktur“, leitete IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer die Diskussion ein. Überbordende Bürokratie und Personalmangel bremsten die Sondertransporte nach wie vor regelmäßig aus.
Erleichterungen bringt eine zunehmende Digitalisierung der Abläufe. So konnten die Bearbeitungszeiten für Schwertransportanträge in den vergangenen Monaten durch eine Automatisierung bei der Autobahn GmbH deutlich reduziert werden. Das konnte auch Christof Mielke (Mielke Logistik GmbH) bestätigten. „Allerdings kommt es gerade bei höheren Gewichten jetzt viel häufiger zu Ablehnungen. Da bringt uns die schnellere Bearbeitung im Ergebnis wenig.“ Das Programm soll weiter optimiert werden. Am Ende müsse jedoch im Einzelfall geschaut werden, warum es in einem bestimmten Punkt zur Ablehnung des Antrags komme, betonte Jörg Reißing (Straßen.NRW). Er bot hierzu den direkten Austausch mit der Autobahn GmbH an. Unabhängig hiervon schreite auch die Digitalisierung der Antragsbearbeitung über das Programm VEMAGS voran.
Auf die Frage von Volker Römer (Röpa Römer-Metallbau GmbH), ob von den politischen Beschlüssen und Ankündigungen zur Planungsbeschleunigung bei den Behörden schon etwas angekommen sei, verwies Bernd Höhne (Autobahn Westfalen) darauf, dass die Autobahn GmbH für 2024 ein prioritäres Thema habe: Sanierung und Neubau von Brückenbauwerken. Die beschlossene Ausweitung eines Verzichts auf Planfeststellungsverfahren könne erheblich zur Beschleunigung beitragen. Weitere Verbesserungsansätze wurden für eine transparentere Auflagenführung in den Genehmigungsbescheiden und den Rückgriff auf Maximallängenregelungen diskutiert, bei denen geringere Maße als „mitgenehmigt“ gelten. Aktuell finden Abstimmungsgespräche zwischen Fernstraßen-Bundesamt (FBA), dem Bundesverkehrsministerium (BMDV) und der Autobahn GmbH statt.
Jörn Demmer (STL Logistik AG) bemängelte, dass schon in der Vorbereitung gesetzlicher Regelungen in den Bund-Länder-Arbeitsgruppen zu wenig Praxiserfahrung Eingang finde. Angesichts der hohen bürokratischen Lasten im Genehmigungsverfahren für Schwertransporte stoßen Verfahren, die zu noch mehr Anträgen führen, auf Unverständnis. So kritisierten die Teilnehmer, dass für regelmäßig stattfindende Transporte eine Dauergenehmigung für nur drei Monate statt einem Jahr erteilt werde, wie es der Rechtsrahmen erlaubt. Benedikt Althaus (VVWL) versprach, das Thema in anstehenden Gesprächen mit dem Verkehrsminister ebenso anzusprechen wie eine Eindämmung und Sortierung der Genehmigungsauflagen.
Auch die Verfahrensweise bei den Genehmigungsbehörden könne für die Gesamtbearbeitungszeit eine Rolle spielen, so Althaus. Durch die Wechselwirkung seien weitere Verzögerungen möglich. Während Thomas Schneider (Kreis Siegen-Wittgenstein) darauf hinwies, dass die Priorität beim Kreis Siegen-Wittgenstein auf dem Transportdatum liege, erklärten Jana Schmidt und Miriam Schneider (beide Kreis Olpe), dass die Bearbeitung dort nach Eingangsdatum erfolge. Da es keine Rückstände gebe, spiele das Thema dort keine wesentliche Rolle.
Druck durch internationalen Wettbewerb
Uwe Stupperich (M.G. International Logistics GmbH) appellierte eindringlich an die Vertreter der Genehmigungsbörden, weiterhin alles in ihren Möglichkeiten Stehende zu unternehmen, um die Betriebe zu unterstützen. Im Zusammenspiel aller Beteiligten vor Ort müssten alle Möglichkeiten zur Vereinfachung, und seien sie noch so gering, ausgeschöpft werden. „Hier sind viele Unternehmen exportorientiert, stehen in internationalem Wettbewerb und müssen sich global mit Marktbegleitern messen, die wesentlich bessere Rahmenbedingungen für ihre Transporte vorfinden.“
Wie notwendig dies in Zukunft sein wird, machte auch der aktuelle Ausblick auf anstehende Baumaßnahmen an der regionalen Verkehrsinfrastruktur deutlich. Steffen Scholz (Straßen.NRW) kündigte für die Volme Brücke in Kierspe im Zuge der Schwerlastroute die Einrichtung zweier nebeneinander liegender Behelfsbrücken an, die Transporte bis 299 Tonnen zuließen. Im kommenden Jahr wird die B237 hierzu für einen Zeitraum von mehreren Wochen vollgesperrt und der Verkehr über die L306 (Südumgehung Meinerzhagen) und die B256 geführt.
Auch die A4 wird zum Nadelöhr: Hier muss die Talbrücke Untereschbach abgerissen und erneuert werden. Dabei wird unter anderem eine mehrtägige Vollsperrung der Autobahn notwendig.
„Wasserstoff-Zukunft gestalten: Politik und Wirtschaft im Dialog“
Im Dezember veranstaltet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) im Rahmen der Webinarreihe H2 Connect 2.0 ihr Abschlusswebinar mit der Überschrift „Wasserstoff-Zukunft gestalten: Politik und Wirtschaft im Dialog“.
Das Webinar findet am 4. Dezember von 13:00 bis 14:00 Uhr online per Microsoft Teams statt und wird von Herrn Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, moderiert. Mit dabei sind:
- Till Mansmann, MdB (FDP) und Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff“ der Bundesregierung
- Andreas Rimkus, MdB und Wasserstoffbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion
- Markus Backes, Referent Gasfernleitungsnetze - Zugang, Internationales, Netzentwicklung bei der Bundesnetzagentur
- Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand von Enapter AG
- Prof. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender - Ressort Energie, DVWG
Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich nach den Inputs der Sprecher aktiv an der Fragerunde zu beteiligen.
Link zur Anmeldung: https://event.dihk.de/DIHK-Webinar_H2Connect
Über die Webinarreihe H2 Connect 2.0.:
Die IHK-Organisation veranstaltet dieses Jahr eine Webinarreihe, um die offenen Fragen zum Thema Wasserstoff so konkret wie möglich für die Unternehmen zu beleuchten. Wichtige Themen, wie unter anderem der Import, die Anwendung, die Infrastruktur, die Einführung der Kohlenspeicherungstechnologie und die verfügbaren Förderprogramme werden abgedeckt.
Die Webinare sollten ein kurzes Format haben und für alle offen sein.